LernMail 2/21 - Ist Englisch ein Muss?

Mmmmmoin und willkommen zu deiner LernMail!

Ein teilweise sehr leidenschaftlich diskutiertes Thema ist die Notwendigkeit Englisch zu lernen um professioneller Softwareentwickler werden zu können. Im C#-Kurs gab es vor einigen Monaten die Diskussion ob Englischkentnisse für Softwareentwickler zwingend notwendig sind. Dazu gab es die folgenden Aussagen von Kursteilnehmern:

Pro: Du solltest meiner Meinung nach auch erwähnen, dass man gut Englischkenntnisse braucht um professionell Software zu entwickeln, da geschätzt die Hälfte der Informationen nur in Englisch zur Verfügung stehen und man darf keine Berührungsängste haben.

Kontra: Das ist meiner Meinung nach nicht korrekt, auch nur mit den Grundkenntnissen in Englisch ist eine Menge erreichbar und zusätzlich erweiterst du dein Wortschatz.

Meine Meinung: Wenn du (schnell) weiterkommen willst, dann ist Englisch schon sehr hilfreich. Wichtig ist mir, dass es keine Eingangsvoraussetzung ist. Gerade für einen Autodidakten gibt es so viele Hürden auf dem Weg zum Software (C# ;) Entwickler, dass ich sage Englisch hilft, aber du kommst auch (erstmal) ohne aus.

Ich kenne mittlerweile einige Leute die in Englisch nicht gut sind (es also kaum verstehen) und trotzdem gut funktionierende Programme erstellen. Andererseits habe ich sehr schnell Englisch gelernt, weil der Großteil der Fachbücher die ich im Studium gelesen habe in Englisch waren. Trotzdem gab es in meinem Studium (ist nun schon ein paar Tage her ;) keine Englischvorlesung und alles, was die Professoren an Material verwendet haben, war auf Deutsch.

Grundsätzlich bin ich dabei, dass es nicht hilfreich ist Berührungsangst mit Englisch zu haben. Allerdings stellt sich die spannende Frage: “Wann sollte man sein Englisch verbessern?” Einerseits würde ich sagen so schnell wie möglich, weil es einfach wesentlich mehr englischsprachige Foren, Seiten, Artikel, Videos, … gibt. Andererseits habe ich LernMoment.de und alle Angebote drumherum ganz bewusst auf Deutsch gemacht. Der Grund für mich ist, dass, solange man sich in Englisch nicht wirklich wohl fühlt es eine weitere (große) Hürde ist. Damit meine ich, dass es so schon bei einigen Themen schwierig ist alles zu verstehen und sich die Zusammenhänge herzuleiten. Kommt dann noch dazu, dass das Material in einer Sprache ist, die man nicht gut versteht, dann macht es das viel schwerer.

So oder so, es ist wichtig, dass man nach und nach sein Englisch verbessert. Vielleicht sollte man jedoch überlegen, bei welchen Themen man auf Informationen in Englisch zurück greift und wann es dann doch Sinn macht das Thema in Deutsch anzuschauen.

Aus meiner Sicht ist es z.B. eine gute Möglichkeit die Dokumentation der ganzen .NET Bibliotheken auf docs.microsoft.com mal in Englisch zu lesen (also natürlich nur die, die man momentan braucht ;). Kommt man damit nicht zu recht, dann gibt es die Möglichkeit sich das gleiche auf Deutsch anzeigen zulassen. Ebenfalls wird die maschinelle Übersetzung immer besser. So kann man sich auch die Informationen auf stackoverflow.com übersetzen lassen. Dabei gilt jedoch zu beachten, dass du doch hin und wieder genau verstehen musst, was da steht und man beim Lesen der Übersetzung doch manchmal noch Fantasie benötigt um es zu verstehen.

Was sind deine Erfahrungen / Meinung zu diesem Thema?

Viele Grüße

Jan von LernMoment.de

P.S.: Hier noch ein paar Links, falls du mehr zu dem Thema erfahren möchtest:

https://www.youtube.com/watch?v=26pb9Q0NO98 - Tom vertritt in diesem Video eine ähnliche Meinung, aber bringt es etwas “schöner” rüber (viel Spaß ;)
https://www.e-fellows.net/e-fellows.net-Stipendium/Infos-speziell-fuer/Informatiker/Wissen-fuer-ITler/Englischkenntnisse-Englisch-Informatiker-ITler/(page)/all Hier eine Betrachtung was bezüglich Englisch zu berücksichtigen ist, wenn du in einem internationalen Konzern als Entwickler arbeiten möchtest.
https://www.neuland-bfi.de/blog/programmieren-auf-deutsch - Auch der Aspekt ob Deutsch im Quellcode gut ist, sollte berücksichtigt werden. Allerdings stimme ich Alexander nicht zu 100% zu. Aber das ist genügend Stoff für eine andere LernMail ;-)